Projektwettbewerb Neubau Dreifachsporthalle | Mittelschule Nidwalden – Stans

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Projektwettbewerb Neubau Dreifachsporthalle | Mittelschule Nidwalden – Stans
anonymer einstufiger Wettbewerb,
Auftraggeber Kanton Nidwalden

"Bezug"
Verschiedene Kriterien entscheiden über unsere Teilnahme an einem anonymen Wettbewerb.
Diesmal war es Stans, der Heimatort einer unserer Mitarbeiterinnen. Der tiefe Bezug zum Ort,
die prägende Situation im Ortsbild, der denkmalgeschützte Kontext und nicht zuletzt die
Herausforderung, ein typologisch gesetztes Gebäude neu zu denken, hat uns zusätzlich motiviert.

"Ortsbauliche Leitgedanken"
Stans ist ein stattliches Dorf am Fusse des Stanserhorns. Sein historischer Dorfkern befindet sich
nordöstlich des Kollegiums St. Fidelis und liegt leicht erhöht am Fuss des Berges. Entlang dieser
Kante entwickelten sich unter anderem die Kirche, der Friedhof, ein Kloster und eine Schulanlage.
Die Umfassungsmauer der Klosteranlage setzt sich in Richtung der Schulanlage fort. Ab Zufahrt
Schulanlage wird sie zu einer Stützmauer. Sie beschreibt nun einen landschaftlichen Sockel und
wirkt prägend für das Ortsbild und die Identität von Stans. Die Schulanlage erscheint in ihrem
heutigen Zustand nicht nur fertig gebaut, sie wird von den beiden Einfachsporthallen bedrängt.
Die Projektverfasser sehen in diesem Verfahren die Möglichkeit der Schulanlage erneut einen
angemessenen Freiraum zu gewähren.

"Situation"
Der Entwurf nimmt die Wirkung aus den historischen Bildern der Schulanlage als Inspiration auf.
Eindrücklich, das Plateau mit dem grosszügigen Aussenraum, der sich auf dem Dach eines Unterstands
erstreckt, als auch die Fernwirkung der Gesamtanlage und die Situierung auf dem landschaftlichen
Sockel. Das Konzept erlaubt der dominanten Ostfassade des Kollegiums eine angemessene Wahrung.

"Architektur"
Die neue Sporthalle ist aussenwirksam lediglich durch ein Geschoss sichtbar und tritt als liegender
Pavillon in Erscheinung. Das nordseitige sichtbare Geschoss zeigt sich, angelehnt an die ortstypische
Typologie der Umfassungs- bzw. der Stützmauer, als zurückhaltende perforierte murale Fläche.
Die Perforation ermöglicht den nordseitigen Aussenraumbezug und verleiht der Fassade durch die
Strukturierung eine angemessene Massstäblichkeit. Die Perforation wird in der Weitsicht als flächige,
ruhige und homogene Schicht wahrgenommen. Dies ermöglicht eine ungeschmälerte Erhaltung im
Ausdruck des bestehenden Gebäudekomplexes und der prägenden Stellung des Kollegiums auf dem
Plateau. Das Volumen der Dreifachsporthalle und der nutzungsabhängigen Räume wird unter der
Ebene des Pausenplatzes platziert. Die natürliche Belichtung der Turnhallenräume wird über die Kletterräume gewährleistet, die gleichzeitig den Zuschauerbereich bilden.

"Organisation Raumprogramm und Erschliessung"
Der zweigeschossige, südseitige Gebäudeteil setzt sich vertikal bis zur Ebene der Sporthalle fort.
Er dient als Schnittstelle von Bestand und Neubau und ermöglicht als Gelenk die Erschliessung
sämtlicher Geschosse und der angrenzenden Aussenräume. Von diesem Gelenk aus führen Achsen
durch das Neubauprojekt, die die jeweiligen Nutzungen erschliessen. Der Hauptzugang des Entwurfs
schiebt sich hinter der Ostfassade des Kollegiums hervor und ermöglicht dadurch einen dezenten und
trotzdem klar sichtbaren Zugang.




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